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lastmanagement:schieflast

Schieflast

Was bedeutet Schieflast und Schieflastvermeidung?

Von vielen Netzbetreibern in Deutschland wird durch deren Technische Anschlussbedingungen (TAB) verlangt, die Scheinleitung eines Außenleiters (Phase) nicht über mehr als 4,6 kVA steigen zu lassen im Vergleich zu den benachbarten Außenleitern. Das Bedeutet; einphasige Lasten dürfen in Summe einen maximalen Strom von 20 Ampere aufnehmen, wenn die beiden anderen Phasen nicht belastetet werden.
Eine Schieflast tritt also auf, wenn in einen Dreileiternetz ein Außenleiter um mehr als 20 Ampere belastet wird als die anderen Außenleiter.

Beispiel 1 L1⇒10 A L2⇒15 A L3⇒20 A
Kein unterschied auf allen Außenleitern um mehr als 20 Ampere. Keine Verletzung der maximal erlaubten Unsymmetrie.
Beispiel 1 L1⇒10 A L2⇒15 A L3⇒36 A
L3 wird um 21 Ampere mehr belastet als L2 und um 26 Ampere mehr belastet als L1. Verletzung der maximal erlaubten Unsymmetrie.

Vor allem durch unterschiedliches Aufladeverhalten von elektrischen Fahrzeugen, kann beispielsweise an einen 3 x 32 Ampere Ladepunkt ein einphasiges Auto mit mehr als 20 Ampere laden. Der vom Ladepunkt signalisierte Strom gilt zwar für alle Phasen, jedoch wird keine Information zwischen der Phasenanzahl des on-board chargers vom Fahrzeug und der Phasenanzahl des Ladepunktes ausgetauscht. Somit kann es zu einer unerlaubten Schieflast kommen. Außerdem können auch keine Ladepunkte aufgebaut werden, die einphasig über 20 Ampere Ladestrom anbieten. Beispielsweise ein Ladepunkt mit 1 x 32 Ampere ≈ 7,4 kW der eine schnellere Ladegeschwindigkeit für Autos mit stärkeren einphasigen on-board charger möglich machen würde; beispielsweise Opel Ampera-e, Nissan e-NV200 und teilweise BMW i3.
Das Lastmanagement von Bender / ebee hat hierfür eine Lösung.
Im Rahmen des Lastmanagements kann die „Current Imbalance Prevention“ aktiviert werden. Dieses Feature prüft, ob die Unsymmetrie nicht zu hoch wird. Die maximale Unsymmetrie kann in Ampere Schritten angegeben werden.

Die Grenze des Systems ist dabei alle in das Lastmanagement eingebundenen Ladepunkte. Da die Unsymmetrie am Hausanschluss bzw. Netzübergabepunkt eigehalten werden muss, können einphasige Lasten > 20 Ampere durchaus zulässig sein.
Beispielsweise können drei Fahrzeuge, mit einen einphasigen 32 Ampere on-board charger ohne Verletzung der maximalen Schieflast laden, indem jedes Fahrzeug auf einer anderen Phase lädt. Welches Fahrzeug auf welcher Phase lädt erkennt das Lastmanagement und kann somit den erlaubten Ladestrom anpassen.
In einem solchen System sind Ladepunkte mit 1 x 32 Ampere möglich bzw. wird bei 3 x 32 Ampere Ladepunkten die Schieflast begrenzt.

lastmanagement/schieflast.txt · Zuletzt geändert: 2020/03/27 18:55 von ebeewikiadmin