Inhaltsverzeichnis

Backend

Allgemeine Beschreibung

Hier können Sie die Art der Kommunikation zwischen Ladepunkt und Backend über Open Charge Point Protocoll (OCPP) konfigurieren. Grundvoraussetzung für die Konfiguration des Backends ist, dass Sie bereits eine Internetverbindung der Ladepunkte aufgebaut und einen Vertrag mit einem Backendanbieter geschlossen haben. Falls Sie noch kein Netzwerk konfiguriert haben, dann folgen Sie der Anleitung unter dem Punkt Network.

Voraussetzungen

Grundsätzliche Einrichtung

Szenario 1: OCPP-S 1.5/1.6 (SOAP)

Übersicht

Parameter Wertebereich Beschreibung
OCPP ChargeBoxIdentity (ChargePointID) OCPP ChargeBoxIdentity
OCPP Mode OCPP-S 1.5; OCPP-S 1.6
SOAP OCPP URL of Backend (Standard OCPP) URL des Backends URL des Backends. Diese wird Ihnen von Ihrem Backendanbieter mitgeteilt. Hier finden Sie eine Übersicht der URLs von verschiedenen Anbietern.
SSL mode as server Encrypt only - No authentication; Allow expired certificate and skip host check; Skip host check; Allow expired certificate; Normal SSL Auth; No SSL, Plain HTTP ???
SOAP OCPP Server Port of ChargePoint (Standard OCPP)8090 Angabe des Ports, über welches die Kommunikation mit dem Backend erfolgt. Den korrekten Port teilt Ihnen Ihr Backendanbieter mit. Hier finden Sie eine Übersicht der Ports von einigen Anbietern.
Backend Whitelist (SOAP) Liste von IPs, die Anfragen an den Ladepunkt über SOAP stellen dürfen ???
Mode for selecting the public address of the ChargePoint Local device; Manual select; Auto select; Teltonika RUTXXX Manual select: … Adresse aus „Public address of the ChargePoint“ wird übernommen; Auto select: …
Public address of the ChargePoint ???Nur bei Manual select relevant
WAN Router Password ???Nur bei Teltonika RUTXXX relevant

Konfiguration

  1. Wählen Sie bei dem OCPP Mode „OCPP-S 1.5“ oder „OCPP-S 1.6“ aus. Die Version ist abhängig vom Backend, an welchem Ihr Ladepunkt angebunden werden soll.
  2. Geben Sie im Feld SOAP OCPP URL of Backend (Standard OCPP) die Adresse Ihres Backends ein. Die URL muss mit „http:/ /“ bzw. „https:/ /“ beginnen. Die Adresse stellt Ihnen Ihr Anbieter zusammen mit den Vertragsunterlagen zur Verfügung. Hier finden Sie eine Übersicht über einige Anbieter.
  3. Tragen Sie Ihre OCPP ChargeBoxIdentity in das Feld OCPP ChargeBoxIdentity (ChargePointID) ein. Diese wird Ihnen in der Regel vom Backendbetreiber übermittelt. Teilweise darf die ID auch selbst festgelegt werden. Dabei ist jedoch wichtig, dass die Bezeichnung eineindeutig ist. Daher empfehlen wir in diesem Fall, die Seriennummer des Ladepunktes zu verwenden. Wichtig ist, dass die ID bereits im Backendsystem hinterlegt wurde.
  4. Tragen Sie im Feld SOAP OCPP Server Port of ChargePoint (Standard OCPP)
  5. Speichern Sie Ihre Eingabe mit „Save & Restart“

Daneben können Sie folgende Einstellung vornehmen:

Mode for selecting the public address of the ChargePoint

Hier kann eingestellt werden, welche öffentliche Adresse der Ladepunkt annehmen soll.


Szenario 2: OCPP-J 1.6 (JSON)

Übersicht

Parameter Wertebereich Beschreibung
OCPP ChargeBoxIdentity (ChargePointID) ChargePointID
OCPP Mode OCPP-J 1.6
WebSockets JSON OCPP URL of the Backend Je nach Backend Hier muss die WS/WSS URL des Backends eingegeben werden. Sie muss mit „ws:“ oder „wss:“ beginnen. Die URL stellt Ihnen Ihr Backendanbieter zur Verfügung. Hier finden Sie eine Übersicht der URLs von verschiedenen Anbietern.
WebSockets keep-alive interval Zeit in Sekunden (Werkseinstellung: 0) Bei Null deaktiviert

Konfiguration

  1. Wählen Sie bei dem OCPP Mode „OCPP-J 1.6“ aus.
  2. Tragen Sie im Feld OCPP ChargeBoxIdentity (ChargePointID) die ChargePoint ID Ihres Ladepunktes ein.
  3. Geben Sie im Feld WebSockets JSON OCPP URL of the Backend die Adresse Ihres Backends ein. Die URL muss mit „ws:/ /“ bzw. „wss:/ /“ beginnen. Die Adresse stellt Ihnen Ihr Anbieter zusammen mit den Vertragsunterlagen zur Verfügung. Hier finden Sie eine Übersicht über einige Anbieter.
  4. Speichern Sie Ihre Eingabe mit „Save & Restart“

Unter dem Feld WebSockets keep-alive interval haben Sie die Möglichkeit ein so genanntes „Keep-alive“ einzurichten. Dabei werden in regelmäßigen Abständen spezifische Pakete eines Netzwerkprotokolls zwischen den Akteuren eines Netzwerkes ausgetauscht. Das Ziel dabei ist, dass die Netzwerkverbindung permanent getestet bzw. aufrechterhalten wird. Sie können hier das Intervall für den Austausch der Pakete in Sekunden angeben. Bei der Eingabe von Null Sekunden ist diese Funktion deaktiviert. Falls ein sogenannter „NAT router“ zwischen dem Ladepunkt und dem Backend geschaltet ist, sollten Sie diese Funktion aktivieren. Andernfalls kann dazu kommen, dass der Router die Verbindung unterbindet. Wenden Sie sich ggf. an Ihren Systemadministrator oder an Ihren Mobilfunkanbieter.


Weitere Einstellungen

Hier können Sie weitere Einstellungen für die Kommunikation der Ladepunkte mit dem Backend vornehmen. Diese sind weitestgehend unabhängig vom OCPP-Modus. Speichern Sie Ihre Änderungen mit „Save & Restart“ ab.

Restart transaction after power loss

Entscheidet ob nach einem Stromausfall der Ladevorgang automatisch mit den gleichen Authentifizierungsparametern fortgesetzt und die Daten erneut an das Backend übermittelt werden sollen.

Wir empfehlen in der Regel die Einstellung „On“, da es andernfalls zu Beschwerden durch Nutzer kommen kann.


Backend connection timeout

Entspricht zum einen der Wartezeit der Ladestation in Sekunden für eine Nachricht vom Backend, bevor die Nachricht erneut angefragt wird. Zum anderen entspricht es der Wartezeit für die Einwahl in das Mobilfunknetz und den Aufbau der Verbindung zum Backend. Sollte der Mobilfunkempfang der Ladestation schlecht sein, so ist ein höherer Wert sinnvoll. Auf der anderen Seite führt ein zu hoher Wert zu einer langen Wartedauer, bis der Ladepunkt Befehle aus dem Backend umsetzt. Dadurch kann es zu Verzögerungen bei der Bedienung kommen. Die Werkseinstellung liegt bei 60s.


SSL Strictness as client

Festlegung der Pflicht zur gesicherten Übertragung der Daten an das Backend. Die Sicherheitsstufen reichen von No authentication bis zu Full authentication. Nicht jedes Backend unterstützt oder benötigt eine Verschlüsselung, daher sollte dieser Parameter in Abstimmung mit dem jeweiligen Anbieter konfiguriert werden.

Wir empfehlen… Achtung: Nicht jedes Backend unterstützt oder benötigt eine Verschlüsselung, daher sollte dieser Parameter in Abstimmung mit dem jeweiligen Anbieter konfiguriert werden.


TCP Watchdog Timeout

Gibt an, nach wie vielen Sekunden der Controller des Ladepunktes einen automatischen Neustart ausführt, falls keine Verbindung zum Backend hergestellt werden kann. Nach dem Neustart wird erneut versucht eine Verbindung mit dem Backend herzustellen. Bei der Angabe „0“ wird diese Option deaktiviert. Die Werkseinstellung liegt bei 10800s.


Display backend disconnect as error

Bei Aktivierung signalisiert die LED Statusleiste dem Nutzer, wenn die Verbindung zum Backend unterbrochen ist. Hier finden Sie eine Auflistung der LED-Zustände des Ladepunktes Berlin. Im Auslieferungszustand ist diese Funktion deaktiviert.


Send informative StatusNotifications

Hier kann festgelegt werden, ob rein informative Statusinformationen (wie z.B. die gemessene Temperatur des Controllers) an das Backend übermittelt werden sollen.


Send error StatusNotifications

Hier kann festgelegt werden, ob Fehlermeldungen des Controllers bzw. des Ladepunktes (beispielsweise falls der Aktuator zum Fixieren des Kabels defekt ist) an das Backend übermittelt werden sollen.


Send USB error StatusNotifications

Hier kann festgelegt werden, ob Fehler bei der Kommunikation via USB zwischen Controllern bzw. Ladepunkten an das Backend übermittelt werden sollen. Die Kommunikation via USB findet in der Regel ausschließlich bei Doppelladesäulen statt. Siehe hierzu auch Network.


Strategy for StatusNotification state transitions

Hier kann festgelegt werden, in welcher Situation der Ladepunkt im Backend als „belegt“ angezeigt werden soll.


Preparing until state C (OCPP 1.6)

Hinweis: Diese Einstellung ist nur für OCPP 1.6 relevant.

Legt fest, wann der Status der Ladestation im Backend von „Preparing“ auf „Charging“ springt.


Allow long get configuration keys


Nächste Schritte

Es gibt noch weitere wichtige Einstellungen, die Sie bei der Kommunikation der Ladepunktes mit dem Backend berücksichtigen müssen. Diese finden Sie im Kapitel Authorization.



Übersicht über diverse Backendanbieter

Sie finden hier unter anderem die Parameter zur Konfiguration der verschiedenen Anbieter.

Backendanbieter Access Point Name (APN) APN Username APN Password OCPP Mode
Has-to-be has.to.be hastobe hastobe OCPP-J 1.6
Has-to-be has.to.be hastobe hastobe OCPP-S 1.5
Chargecloud chargecloud.de chargecloud chargecloud OCPP-S 1.5
Chargecloud chargecloud.de chargecloud chargecloud OCPP-J 1.6
Vattenfall emobility-backend-web OCPP-J 1.6
Virta 0J17.TMGS OCPP-J 1.6

Benachrichtigung per E-Mail (ab SW-Ver. 5.30)

Mit diesen Parametern können Sie eine Benachrichtigung über E-Mail einrichten, falls Fehler auftreten, die auch an ein OCPP-Backend gemeldet würden. Die E-Mail wird im Text-Format an einen bestimmten Empfänger geschickt.

Die nötigen Einstellungen zu Nutzername, Passwort, SMTP-Server, -port etc. können Sie Ihrem E-Mail-Programm entnehmen. Sie können auch einen Standort des Ladepunkts angeben, der in der E-Mail mit angegeben wird.

Vielleicht sollten Sie sich sicherheitshalber einen eigenen E-Mail-Account nur für den Ladepunkt zulegen, denn die Zugangsdaten sind auf dem Ladecontroller gespeichert. Sie können die E-Mails von da an Ihren regulären Account weiterleiten.

Die Einstellungen werden erst nach einem Neustart des Ladepunkts aktiv und die Benachrichtigung (inkl. Test-Button) kann erst danach genutzt werden.

Mit einem Test-Button kann eine Test-E-Mail verschickt werden. Falls diese nicht im Posteingang ankommt, bitte in den SPAM-Ordner schauen und ggf. den Filter anpassen.

Wenn die Fehler nicht mehr anliegen, wird darüber auch eine Benachrichtigung geschickt.

Hier eine Beispiel-E-Mail:

Betreff: EV Charger error 'RCMB measurement out of range.' with 'Bender GmbH Co. KG CC613_ELM4PR_M' at Parkplatz 3

Your EV Charger 'Bender GmbH Co. KG CC613_ELM4PR_M' at Parkplatz 3 raised following error:
* RCMB measurement out of range.

List of permanent errors still exist:
Residual current detected via sensor
RCMB measurement out of range.

HawkBit-Client (ab SW-Ver. 5.30)

Alternativ zum Firmware-Update über ein OCPP-Backend bietet sich die Möglichkeit, neue Software über einen HawkBit-Server bereitzustellen und den Ladepunkt als HawkBit-Client einzurichten. Bei aktivierter Einstellung prüft der Ladepunkt einige Minuten nach dem Neustart beim HawkBit-Server, ob für den Ladepunkt eine neue Firmware-Version bereitliegt. Diese Anfrage wiederholt sich alle 5 Minuten, es sei denn der Server teilt einen anderen Intervall mit.

Sollte eine neue Firmware-Version bereitstehen, wird diese (ähnlich dem Update über OCPP) heruntergeladen und installiert. Über den Prozess und das Ergebnis wird der HawkBit-Server informiert.